Angst ist ein wichtiges Gefühl, das wir zum Überleben brauchen. Bestimmt ist es für dich ganz klar, dass du Angst vor einem wilden Tier bekommst oder wenn du an einem Abhang stehst. Manchmal zeigt sich Angst aber auch in Situationen, die für dich nicht so klar sind und bei denen du dich vielleicht fragst „Warum habe ich jetzt Angst?“.
Die Gründe können dabei ganz vielfältig sein. Beispielsweise können schlechte Erfahrungen dazu führen, dass du auch in der Zukunft Angst in ähnlichen Situationen bekommst. Angst kann auch in Situationen als Gefühl aufkommen, in denen du dich überfordert und unsicher fühlst. Dann zeigt die Angst dir, dass du vielleicht Sorge hast zu versagen, Angst davor hast Fehler zu machen oder auch Angst hast von anderen verurteilt zu werden. Angst zeigt sich nämlich nicht nur in gefährlichen Situationen, sondern auch im sozialen Kontakt mit anderen Menschen.
Wenn die Angst jedoch überhand nimmt, kann sie sich verstärken und auch in Situationen auftreten, die nicht direkt was mit deiner eigentlichen Angst zu tun haben. Dies wirkt sich auch auf deinen Körper aus. Er schüttet bei Angst Adrenalin aus, um dich auf eine schnelle Reaktion vorzubereiten. Dabei werden körperliche Funktionen, die nicht dringend notwendig sind, verlangsamt. Dabei klar zu denken, fällt häufig schwer.
Was kann ich tun?
Wenn du merkst, dass in Situationen Ängste aufsteigen, kann es hilfreich sein ganz bewusst tief in den Bauch zu atmen. Dabei hilft es die eigene Aufmerksamkeit auf deine Umwelt zu lenken und zu beobachten, was dir genau Angst macht. Sind es Menschen, eine konkrete Situation oder vielleicht Vorstellungen in Richtung „was wäre wenn“?
Wenn du dich mit deinen Sinnen auf das „Hier und Jetzt“ konzentrierst und überprüfst, was du wahrnimmst, kann es dich beruhigen. Somit versuche in einer solchen Situation Dinge aufzuzählen, die du gerade siehst, hörst, fühlst, riechst und schmeckst. So kannst du mit deiner Aufmerksamkeit besser merken, ob wirklich eine Gefahr für dich da ist oder es in deinem Kopf ist, z.B. eine Sorge oder Vorstellung.
Es kann auch hilfreich für dich sein zu überlegen, was dir Sicherheit gibt. So kannst du dann in Situationen, in denen die Angst kommt, schneller reagieren. Für einige ist es ein nahestehender Mensch, wie ein*e Freund*in oder Familie. Vielleicht gibt es auch einen Gegenstand, der dich an deine Stärke erinnert oder bestimmte Sätze, die dir guttun.
Probiere es aus und beobachte was funktioniert.